Verkehr auf A3 läuft wieder – aber der große Umbau kommt noch

Sanierung zwischen Leverkusen und Kreuz Hilden ist abgeschlossen

Das Schleichen, die Staus, der Stress – all das gehörte seit 2017 zur Normalität für de Nutzerinnen und Nutzer der A3 zwischen Leverkusen und dem Kreuz Hilden. Seit einigen Tagen aber sind viele von ihnen erstaunt, dass sie auf einmal so schnell und flüssig voran kommen, denn: Die Sanierung der Fahrbahn ist abgeschlossen! Der Verkehr rollt wieder auf drei Spuren pro Seite.

 

Doch ein Problem ist damit keineswegs aus der Welt geräumt: Die A3 ist und bleibt – nicht nur in dieser Region – ein Magnet für Blechlawinen. Daher steht wohl die größte Baustelle noch bevor: der Ausbau von sechs auf acht Fahrspuren.

 

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Bei der Autobahn GmbH des Bundes laufen die Planungen nach wie vor auf Hochtouren. Wann es genau losgeht, das steht noch immer nicht genau fest.

Denn es müssen noch einige Phasen durchlaufen werden: Vorplanung (nahezu abgeschlossen), Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung und Planfeststellung sowie Ausführungsplanung. Der Baubeginn ist „bis 2030“ vorgesehen.

 

Worum geht’s

Der Ausbau auf dem 15 Kilometer langen Teilstück sei notwendig, erklärte Straßen.NRW, jetzt Autobahn GmbH des Bundes, denn: „Täglich fahren rund 120.000 Kraftfahrzeuge über die A3 zwischen Hilden und Leverkusen-Opladen. Und es könnten noch mehr werden, sagen Verkehrsexperten. Bis 2030 könnte der PKW-Verkehr um zwei Prozent steigen, der Schwerverkehr sogar um fünf Prozent zunehmen. Die Folge: mehr Staus, höhere Unfallgefahren.“

Und das, obwohl das politische Ziel ja eigentlich eine „Verkehrswende“ sein sollte… 

 

Mit den zusätzlichen Spuren und weiteren Modernisierungen sollen sich diese Sorgen verringern, so das Kalkül der Straßenbauer.

 

Das Projekt wird hier in mehreren Videos erläutert:
 

 

 

 

Proteste von Umweltschützern

Natürlich ist das Projekt auch umstritten. Schließlich muss für die Erweiterung reichlich grüner Lebensraum überbaut werden.

 

Im Jahr 2019 haben sogar die Bürgermeister von Hilden (damals noch Birgit Alkenings), Langenfeld (Frank Schneider), Solingen (Tim Kurzbach) und Leichlingen (Frank Steffes) „einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen“ gefordert.

Denn auch Naturschutz- und Naherholungsgebiete wie die Wipperaue, das Further Moor, die Ohligser Heide oder dem Spörkelnbruch sind von der Überplanung betroffen.

Die Auswirkungen sollen vom Planungsträger „auf das notwendige Maß begrenzt“ werden, so der Appell.
Der Stadtrat von Hilden hatte sogar eine Resolution verabschiedet, in der der achtspurige Ausbau der A3 abgelehnt wird. Viel gebracht hat das aber offenbar nicht.

 

Außerdem schlugen einige Kritiker eine Alternative vor: statt zwei weitere Spuren zu bauen, sollten besser die Seitenstreifen im Bedarfsfalle als Fahrspur fungieren. Doch das hat Straßen.NRW seinerzeit bereits skeptisch gesehen: „Aufgrund von Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) kommt eine generelle oder flächendeckende Umnutzung des Seitenstreifens aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht in Frage“, heißt es in einer früheren Stellungnahme. Seitenstreifen seien ein „unverzichtbarer Bestandteil von Autobahnen und grundsätzlich für Notfälle als auch zum Abstellen von Fahrzeugen des Betriebs- und Unterhaltungsdienstes freizuhalten.“

Für die Planer stand von Anfang an fest: „Überlastete Autobahnen müssen in Abstimmung mit Bund und der jeweiligen Straßenverkehrsbehörde ausgebaut werden.“

 

Also: So lange sich der Verkehr auf der A3 nicht knubbelt, können die Autofahrerinnen und -fahrer erst einmal die dreispurige Freigabe genießen. Doch die nächste Baustelle kommt bestimmt

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Barbara Grandpré

 


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