Möbelhäuser einen Tag schließen und Energie sparen – gute Idee?

Mittelstandverbund will mit Green Monday ein Zeichen setzen – wer macht mit?

Auch wenn jetzt eine Gaspreisbremse und ein Preisdeckel für Energie kommen sollen: Es ändert sich nichts am Umstand, dass Energie im Winter ein knappes Gut sein könnte.  

Wegen der dahin galoppierenden Energiepreise machen sich viele Unternehmen Gedanken, wie sie im Herbst und Winter möglichst viel Gas und Strom sparen können. Die Fachgruppe „Möbel und Küche“ des Mittelstandsverbundes (15 Verbundgruppen mit fast 12.000 Möbel- und Küchenfachhandelsunternehme) empfiehlt nun ihren Mitgliedern, über einen „Green Monday“ nachzudenken.

Soll heißen: Von November 2022 bis März 2023 sollen die Fachgeschäfte montags geschlossen bleiben.

 

„Damit möchten wir ein Zeichen setzen und einen Beitrag für die prekäre Lage leisten“, erklärt Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer des Mittelstandsverbundes und Sprecher der Fachgruppe Möbel und Küche. Der Möbelhandel habe Gespräche mit den Energieanbietern aufgenommen und mögliche Szenarien durchgerechnet.

„Aber: Die auch politisch gewünschten Einsparungen in Höhe 15 bis 20% sind bei vielen Möbelhandelsunternehmen schlicht nicht zu realisieren, da bereits in den Vorjahren entsprechende Energieeffizienzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden. Die beste Energie ist also die, die man gar nicht erst verbraucht“, so Zgaga.

 

Ähnliche Diskussionen über kürzere Öffnungszeiten kursieren bereits in der gesamten Handelsbranche. Eine gute Idee?

Fragt sich natürlich, ob die Rechnung aufgeht, wenn ein Geschäftsführer die Kostenersparnis den Umsatzeinbußen gegenüberstellt…

 

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Und wer macht dabei mit?

Und was sagen die Betreiber der Möbelhäuser zu dieser Idee? Wir haben uns umgehört und einige Unternehmen aus der Region angefragt.

Leider hat nur eins davon geantwortet. Schade, wir hätten uns gerne ein vielfältigeres Stimmungsbild gemacht.

 

Wir haben außerdem beim Mittelstandsverbund nachgefragt, wie denn so die Resonanz auf die Idee war. Zum Wochenende haben wir leider keine Rückmeldung mehr bekommen… 

 

IKEA will „klimapositiv“ werden

IKEA Deutschland beispielsweise erklärt uns: „Auch bei uns erarbeitet eine Energie-Taskforce alle in Betracht kommenden Szenarien, im Einklang mit den derzeit geltenden Vorschriften und Gesetzen“, sagt Claudia Seibert von der Abteilung Corporate Communications. Verkürzte Öffnungszeiten oder Schließungen an einzelnen Tagen seien allerdings nicht geplant.

 

Dafür gibt es andere Maßnahmen:

So wird seit dem 1. September die Beleuchtung der Werbetürme von 22 bis 16 Uhr abgeschaltet.

„Je nach technischen Gegebenheiten steuern wir auch die Rolltreppen in unseren Einrichtungshäusern nach Frequenz, so dass sie nur bei Bedarf Energie verbrauchen. Es ist aber nicht geplant, den Betrieb der Rolltreppen generell einzustellen“, sagt Claudia Seibert.

 

Ab 2030 wolle IKEA „klimapositiv“ zu sein: „Wir setzen uns in allen Betriebseinheiten intensiv dafür ein, so schnell wie möglich zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen. Wir streben in all unseren Gebäuden eine Heiz- und Kühltechnik an, die zu 100 Prozent auf erneuerbarer Energie basiert. So werden alle Gasheizungen durch energieeffiziente Wärmepumpensysteme in Kombination mit Geothermie-Anlagen und Photovoltaik ersetzt.“

Bisher erreichte Ziele: u.a. Geothermie am Standort Lübeck, Abwasserwärmenutzung in Berlin-Lichtenberg oder ein Anschluss an das lokale Fernwärmenetz in Karlsruhe. 18 IKEA-Filialen seien außerdem mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach ausgerüstet.

 

Bericht: Achim Kaemmerer 
Foto: V.rt/B.Geyer/BrunoGermany / Pixabay

 


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