Verwaltung wirbt um Verständnis – Schulen, Kitas und Hallenbad nicht betroffen
Die Stadt muss und will Energie sparen. Eine Maßnahme: In Sportstätten wird das Warmwasser abgestellt. Wir haben berichtet.
Die Reaktion der Menschen ist unterschiedlich: Während die einen Verständnis zeigen, beschweren sich andere, weil mal wieder Kinder und Jugendliche ein Opfer bringen sollen.
Es gibt aber noch eine andere kritische Frage: Wenn kein warmes Wasser mehr durch die Rohre fließt – besteht nicht die Gefahr von Legionellenbildung?
Wir haben bei der Stadt Langenfeld nachgefragt.
Zweimal pro Woche Spülung
Die Antwort, die das Rathaus daraufhin selbst noch einmal publizierte: „Legionellen bilden sich nach Aussage des gezielt auf Wasserqualität geschulten Personals im Gebäudemanagement zwischen 30 und 45 Grad Celsius. Diese Temperaturen erreicht das Kaltwasser nicht. Dennoch findet die Spülung gegen Stagnation auch bei reiner Kaltwasserversorgung grundsätzlich nach Vorschrift statt – konkret zweimal wöchentlich.“
„Maßnahme verhindert weitere Einschnitte“
Bei der Gelegenheit erläutert die Stadtverwaltung noch einmal die Hintergründe der Maßnahme: Grundsätzlich werden „Schulen und Kitas von den Energieeinsparungen nicht betroffen sein“, heißt es. Auch das Hallenbad bleibe geöffnet und werde weiterhin beheizt – solange keine „Gasmangellage“ eintritt.
„Es geht bei den Energiesparmaßnahmen nicht vorrangig um die Einsparung von finanziellen Mitteln oder die Abwälzung solcher auf die Bürgerschaft. Die Bürgerinnen und Bürger sind übrigens diejenigen, die auch städtische Kosten als Gemeinschaft tragen“, erläutert das Rathaus weiter. „Gaseinsparung in den Sportstätten (Hallen und Plätze) ist im Verhältnis zur Nutzung der Duschen zu betrachten.“ Beim Schulsport werde tagsüber keine Dusche genutzte. Und: „Es muss rund um die Uhr eine Bevorratung von permanent beheiztem Wasser vorgenommen werden, je nach Halle sind dies Tanks mit einer Größe zwischen 400 und 1.000 Litern. Nach den Hygienevorschriften muss dieses Wasser 24 Stunden auf 60 Grad Celsius erhitzt werden. Täglich müssen die Duschen gespült werden, damit keine sogenannte Wasser-Stagnation in den Tanks und in den Leitungen entsteht.“
Die Verwaltung habe Verständnis, dass viele Menschen nicht kalt duschen wollen, aber: „Eine kurzfristige und sich wiederholende Wiederinbetriebnahme der Warmwasserversorgung würde jeweils mehrere Tage und Wochen Vorlauf in Anspruch nehmen und somit das Einsparziel ad absurdum führen. Die Stadtverwaltung hat sich diese Entscheidung unter Abwägung aller Aspekte nicht leicht gemacht, hält diese Maßnahme aber für einen wichtigen Beitrag, um wesentlich weiter gehende Einschnitte zu verhindern.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Capital Dudes/Rachel C / Pixabay
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