Wie könnte man die Graffiti-Welle in Richrath stoppen?

Fast 40 sogenannte Tags hat ein Anwohner dokumentiert …

Gerade erst wurde ein Graffiti Sprayer in Berghausen auf frischer Tat ertappt, als er in den frühen Morgenstunden in einer Unterführung eine Wand großflächig besprühen wollte (wie berichtet)! Dank einer aufmerksamen Zeugin konnte er noch vor Ort von der Polizei gestellt werden. Doch ob der 24-jährige Langenfelder, der jetzt ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung am Hals hat, auch für andere Taten − beispielsweise für die Sprüherei an der Mack Stele in der Innenstadt oder für die vielen Schmierereien in Richrath − verantwortlich ist, das lässt sich aktuell noch nicht sagen. Die Polizei kann auf Anfrage dazu keine Aussagen tätigen, da die Ermittlungen noch laufen und bei der jüngsten Tat in Berghausen kein Tag (Signaturkürzel Graffiti-Sprayer*in) hinterlassen wurde.

 

Dass der oder die Sprayer*in in Richrath ebenso auf frischer Tat gestellt und verantwortlich gemacht werden kann, hofft nicht zuletzt ein Anwohner, der diese Schmierereien seit einiger Zeit im Auge behält. Fast 40 kleine Graffitis mit dem Tag KAOZ wurden in Richrath an Garagen, Stromkästen, Laternen, Bushaltestellen, etc. gesprüht. Einzelne davon sind bereits durch die Eigentümer wieder entfernt worden. Keine 300 Meter weit kommt man zum Teil, bis man auf das nächste KAOZ Tag trifft (so an der Meisentalstraße), berichtet der Anwohner, der die Standorte der Schmierereien festgehalten und eine Übersicht an die Stadt übergeben hat. Denn auch städtisches Eigentum ist betroffen und so hat die Verwaltung für die Beschädigung des städtischen Eigentums auch Anzeige erstattet, wie wir auf Nachfrage erfahren konnten.

Maßnahmen gegen illegale Sprayer?

Natürlich wollten wir auch wissen, ob es seitens der Stadt weitere Maßnahmen zur Klärung geben wird: „Grundsätzlich können Sie und wir in solchen Fällen immer wieder die Bevölkerung dahingehend sensibilisieren, die Polizei dann zu rufen, wenn ein Sprayer zu Gange ist“, so Pressesprecher Andreas Voss. Außerdem hätten sich für Graffitis freigegebene öffentliche Flächen als Mittel bewährt: „Einige Flächen, auf denen sich seriöse Graffiti-Künstler verewigen, gelten zudem als unantastbar für andere Sprayer. Dies ist ein Instrument, das bereits an mehreren Stellen erfolgreich durchgeführt wurde (z.B. Sportplatz an der Burgstraße, Turnhalle am Hang oder Sporthalle des Gymnasiums)“, berichtet Andreas Voss.

 

Natürlich gehen viele der kleinen Schmierereien unter, werden gar nicht zur Anzeige gebracht. „Graffitis sind bekanntlich kein neues Phänomen und gehören seit Jahrzehnten grundsätzlich zum Begleitbild aller Städte“, betont Andreas Voss. Wohl auch ein Grund dafür, dass in Langenfeld bisher in 2022 gerade mal über 20 Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti angezeigt wurden, wie uns Julia Lappert als Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Mettmann auf Anfrage bestätigte.

 

Bericht/Fotos: Bettina Lyko

 

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