Frank Schneider zum Jahreswechsel 2021/2022
„Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir in diesen letzten Tagen des bald zu Ende gehenden Jahres auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken, werden wir sicherlich Licht und Schatten, Fortschritte und Rückschläge, Hoffnungsvolles und Enttäuschendes resümieren – ganz persönlich, aber auch in der städtischen Gemeinschaft.
Für unser Team der Stadtverwaltung kann ich in der Bilanz 2021 vor allem eine ungebrochene Bereitschaft erkennen, sich in Sachen Dienstleistung und Serviceorientierung für Sie, die Langenfelderinnen und Langenfelder Tag für Tag mit enormem Engagement einzusetzen.
Neben den für die Menschen unserer Stadt sichtbaren Leistungen im täglichen Miteinander haben wir auch im Hintergrund ein enormes Arbeitspensum an den Tag gelegt.
Denn wir befinden uns aktuell zweifellos in einem Prozess der Neustrukturierung, was unsere Aufgaben für die Zukunft angeht, vor allem mit Blick auf die Digitalisierung.
Hier haben wir im vergangenen Jahr Prozesse angestoßen, auf deren guten Ergebnissen wir 2022 nahtlos anknüpfen werden, und die uns als moderne Behörde fit für die Zukunft machen.
Dies hat und wird sich auf die zunehmend digital angebotenen Dienstleistungen auswirken, aber auch die internen Arbeitsprozesse effektiver machen.
Alle Initiativen in diese Richtung kommen letztendlich den Menschen zugute, für die wir jeden Tag antreten, um ihnen als Dienstleister Nummer eins in unserer Stadt zur Verfügung zu stehen: den Langenfelderinnen und Langenfeldern.
Unsere Mitarbeitenden zeigen dabei eine vorbildliche Bereitschaft, diese vielen neuen Impulse aufzunehmen und sich Neuerungen gegenüber offen zu zeigen.
Dafür danke ich meinem großartigen Team.
Mein Dank geht aber auch an Sie, die Bürgerinnen und Bürger Langenfelds, die sich auch im zurückliegenden Jahr beispielhaft für die Gemeinschaft eingebracht haben und auch unter teilweise erschwerten Bedingungen gezeigt haben, dass Ihnen das Wohl Ihrer Mitmenschen am Herzen liegt und vom ehrenamtlichen Engagement eine unerschöpfliche Kraft ausgeht, die allen Krisen trotzt und denjenigen Erfüllung bringt, die sich für ihre Mitmenschen einbringen.
Wir als Team der Stadtverwaltung wissen um diese enorme Kraft des bürgerschaftlichen Engagements und setzen unsererseits alles daran, Ihnen die Rahmenbedingungen für diesen Einsatz bestmöglich zu geben.
Als Taktgeberin fungiert die Stadtverwaltung dabei auch beim Thema Klimaschutz, das bei uns nicht erst seit den Ergebnissen der Weltklimakonferenz in Glasgow weit oben auf der Agenda steht.
Wir alle müssen und wir werden die von uns leistbaren Schritte zur Umsetzung vieler Maßnahmen und Projekte gehen, um unseren Beitrag in Langenfeld beizusteuern.
Ein entsprechendes Maßnahmenpaket wird bis Mitte des Jahres 2022 der Politik vorgelegt, um die nächsten Schritte abstimmen zu lassen.
Die bereits bestehenden, zahlreichen Projekte, mit denen wir schon vielen anderen Kommunen voraus sind, werden weiter ausgebaut. Wir haben bereits viel bewegt, müssen aber noch mehr tun um hier die Signale zu senden und das Bewusstsein zu schärfen, um vor allem jungen Menschen ein Vorbild zu sein. Denn es ist die Zukunft der Kinder von heute, für die wir schon jetzt Verantwortung übernehmen müssen.
Ein weiteres Zukunftsthema im Sinne der Generationengerechtigkeit sind die städtischen Finanzen.
Die guten Ergebnisse der Haushalte der vergangenen Jahre und voraussichtlich auch des noch laufenden Jahres 2021 sorgen zwar für ein immer besser gefülltes städtisches „Sparbuch“ in Form der sogenannten Ausgleichsrücklage, dürfen uns aber nicht den Blick dafür verbauen, dass wir beschlossene Maßnahmen aus verschiedene Gründen nicht realisiert bekommen. Dies sorgt aufgrund nicht abgerufener Mittel aus dem Haushalt zwar für zwischenzeitlich gute Jahresergebnisse, der in die folgenden Jahre übertragenden Millionenbeträge bilden aber einen Berg an definitiv anstehenden Ausgaben, die uns perspektivisch Probleme bereiten werden.
Aus diesem Grund sind Rat und Verwaltung mehr denn je zur konstruktiven Zusammenarbeit aufgerufen, um mit klaren, neuen Strukturen, die Haushalte der kommenden Jahre und der Zukunft realistisch planbar zu gestalten und mit klaren Prioritäten zu versehen.
Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass wir unsere Gestaltungsfreiheit mit dem Erhalt der Schuldenfreiheit sichern und die Bürgerschaft und die Unternehmen weiterhin und dauerhaft mit niedrigen Steuersätzen an der insgesamt noch guten Finanzsituation partizipieren lassen.
Hier mit verlässlichen Zusagen für die Steuerabgaben eine Planbarkeit für Unternehmen und private Haushalte zu sorgen, ist mehr denn je eine wichtige Konstante in allgemein schwer planbaren Zeiten.
Denn leider kann auch der Jahreswechsel von 2021 auf 2022 im Rückblick und in der Prognose für die kommenden Monate nicht ohne eine Berücksichtigung der andauernden Pandemie erfolgen.
Auch wenn die bundesweite Inzidenz zwischenzeitlich eine sinkende Tendenz zeigt, befinden wir uns mitten in der vierten Welle, die auch das beginnende neue Jahr prägen wird. Die neue Variante sorgt für zusätzliche Unsicherheit, was ihre Ausweitung und vor allem ihre Folgen für Krankheitsverläufe und Intensivbelegungen angeht.
Ich teile die Meinung vieler Virologen, dass wir den in das neue Jahr getragenen Herausforderungen nicht wehrlos gegenüberstehen, da wir 2021 trotz anhaltender Pandemie viel erreicht haben.
Mit den Impfstoffen und der sehr guten, aber leider noch nicht ausreichenden Impfbereitschaft konnten mit Sicherheit viele tausend Leben gerettet werden und ebenso viele schlimme Krankheitsverläufe verhindert werden.
Dies führte vor allem in der warmen Jahreszeit für viele Freiheiten unter dem Stichwort „Re–Start“, die uns wieder ein Stück Normalität erleben ließen.
Auf diese guten Erfahrungen möchte ich aufbauen und aus ihnen den Nektar des Optimismus und der Hoffnung saugen, dass wir auch 2022 wieder mehr Normalität erleben werden. Dann vielleicht noch ein Stück mehr, als bereits in diesem Jahr.
Wir hatten die Tür dazu bereits ein großes Stück geöffnet, das Virus schlägt sie aktuell wieder zu, wir haben aber mit der Impfung, der Boosterung und der Möglichkeit, im neuen Jahr an neue Varianten angepasste Impfstoffe zu erhalten, den Schlüssel in der Hand, sie wieder zu öffnen, vielleicht weiter als zuvor.
Lassen Sie uns den Schlüssel nutzen und uns nach den aktuellen Möglichkeiten vorbereiten.
Es sollte uns allen klar sein, dass dieses Virus unser Leben mit Sicherheit noch länger mitbestimmen dürfte. Die Intensität der Einschränkungen kann aber auf ein erträgliches und leider wahrscheinlich nicht vermeidbares Maß reduziert werden.
Nutzen wir die Instrumente, die uns dafür in Form der Impfungen an die Hand gegeben werden.
In diesem Sinne möchte ich mit der genannten Hoffnung und Optimismus in das neue Jahr gehen, das uns auch durch unser aller individuellen Beitrag mehr Normalität und Freiheit ermöglichen möge.
Umso mehr verbinde ich meine Wünsche für ein ruhiges Weihnachtsfest und ein glückliches und zufriedenes neues Jahr mit dem seit fast zwei Jahren millionenfach ausgesprochenen, aber auch heute mehr denn je aufrichtigen Satz: Bleiben Sie gesund.
Frohe Weihnachten und alles Gute für 2022.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schneider
Bürgermeister“
Quelle: Stadt Langenfeld, Foto: Schatz