User*innen fragen: Was macht die „textilen Baumskulpturen“ so teuer?

Nachgefragt bei der Leiterin des Kulturamtes

Die Kunstaktion „textile Baumskulpturen“ von Barbara Esser und Wolfgang Horn ist noch im vollen Gange: In ein bis zwei Wochen soll das gesamte Projekt aufgebaut sein. Danach wird die Stadt ein Programm für die Projektlaufzeit veröffentlichen, das Rundgänge, Dialoge mit den Künstlern, Vorträge von Waldpädagogen und Kinderprojekte beinhaltet.  

 

Die bunten Ringe aus Gurtbändern sollen an 30 Bäumen in der Stadt installiert werden. U.a. sollen dabei die Baumringe innen (die Jahreszahlen) nach außen sichtbar gemacht werden. Auch Fächerbäume wird es geben und noch so einiges mehr.  Der Kulturausschuss hatte für die Idee, Konzeption, Umsetzung und Betreuung des Projektes mit entsprechenden begleitenden Veranstaltungen einen Kostenrahmen von 40.000 Euro einstimmig (mit drei Enthaltungen) beschlossen.

 

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40.000 Euro? Diese Summe beschäftigt die User*innen im Netz

Doch wie das bei Kunst so häufig der Fall ist: Dem einen gefällt sie, dem anderen nicht. Das spiegeln auch die Kommentare auf unserer Facebook Newsseite Dein Langenfeld wider. Bei den Kommentaren zeigten sich die User*innen mehrheitlich entsetzt über die Kostenhöhe, zumal die Installation zeitlich begrenzt bis Oktober 2022 läuft. Fragen nach der Kostenaufstellung für das Projekt wurden mehrheitlich laut. 

 

Wir haben diese Frage an die Kulturamtsleiterin Dr. Hella-Sabrina Lange weitergeleitet: „Ihre Frage hinsichtlich der Kostenzusammensetzung möchte ich mit einem Beispiel beantworten: Da sich beim Kauf eines Gemäldes sein Preis nicht aus den Kosten für beispielsweise Leinwand, Farbpigmente oder Pinsel berechnet, haben Sie bitte Verständnis, dass die Frage nach der Kostenaufteilung in der Kreativwirtschaft und vor dem Hintergrund künstlerischer Freiheit nicht beantwortbar ist. (Natürlich beinhaltet die Summe auch beispielsweise Kosten für einen Steigerwagen oder Transporte.)“

 

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„Die Reaktion macht Kunst zum Ereignis“ (Kulturamtsleiterin Dr. Lange)

Die intensive Beschäftigung bereits in der Entstehungsphase sieht Dr. Hella-Sabrina Lange positiv: „Dass sich derzeit bereits in der Entstehung eine intensive Beschäftigung mit dem Projekt ergibt, ist sehr zu begrüßen, gewollt und ein wesentlicher Aspekt von Kunst im öffentlichen Raum. Kunst ist nicht immer nur bequem: Sie will und muss den Dialog durch ein zunächst Nichtverstehen fördern und fordert die Diskursfähigkeit des Betrachters heraus. In diesem Projekt geht es darum, der Kunst neue Räume zu öffnen und Kunst mit ihren Betrachtern in den Dialog zu bringen, an Orten, an denen der nicht Kunstinteressierte sonst eben nicht im Alltag mit Kunst in Berührung kommt.

Anders als bei Kunst in Museen und Galerien (…).“

 

Äußerungen bezogen auf Kunst wie „Das kann ich auch“ oder „Das können Kinder“ habe es laut Dr. Hella-Sabrina Lange habe es schon immer gegeben − schon bei bei Künstlern wie Joseph Beuys, Yves Klein oder Piet Mondrian und auch bei aktuellen modernen Künstlern. „Das ist auch gut so, denn es sollte im Idealfall genau das fördern: Selbst Ideen zu entwickeln, selbst kreativ zu werden. Dies ist wesentlicher Bestandteil von kultureller Bildung und von Kunstpädagogik.“

 

Bericht / Foto: Bettina Lyko

 


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