Schimmel und Feuchtigkeit plagen DRK Kita am Brückentor

Bisher keine konkrete Lösung mit Zeitplan für die Zukunft

Seit nunmehr 48 Jahren ist das Gebäude der DRK Kindertagesstätte am Brückentor eine beliebte Anlaufstelle für Familien in der Stadt. Doch hinter den vertrauten Mauern offenbaren sich Probleme: Besonders der Altbau ist von Feuchtigkeit, Schimmelbefall und Sanierungsstau betroffen. Zufriedenstellende Lösungen seitens der Stadtverwaltung, der dieses Gebäude gehört, liegen der Kita bislang noch nicht auf dem Tisch

 

An Altweiber wurde ein Teil des Ausmaßes sichtbar. Die Kita, in der knapp 100 Kinder untergebracht sind, schlug Alarm, weil Bläschen an der Wand auf einen größeren Wasserschaden deuten ließen. Auch in einem Verschlag war Schimmel zu erkennen. Der städtische Hausmeister war schnell zur Stelle und das Regenfallrohr wurde als erster Verursacher festgestellt. Der Dachstutzen war undicht und wurde repariert. Doch das war nicht alles, wie sich rausstellen sollte. Auch die untere Muffe musste nachträglich ausgetauscht werden und war wohl vorher übersehen worden, wie Annika Wittkopp und ihr Kollege Dustin Liebrecht bei einer Ortsgehung mit unser Redaktion erläutern. Doch auch das führte nicht zum Erfolg. Immer mehr Wasserschäden zeigten sich, verteilt auf Gruppenräume, Therapieraum, Küche und das Büro im Altbau. 

 

Ein penetranter Geruch nach Schimmel und Feuchtigkeit empfängt Besucher bereits beim Betreten der Räumlichkeiten. „Wir riechen das schon gar nicht mehr“, unterstreicht Dustin Liebrecht vor Ort. 

Trotz zahlreicher baulicher Erweiterungen und Renovierungen im Laufe der Jahre (2007 kam ein Neubau hinzu, 2012 gab es Umbauarbeiten inklusive Dachsanierung) ist der Zustand des Gebäudes alarmierend. Die bereits ergriffenen Maßnahmen (Abschottungsarbeiten, Trocknungsversuche, eine chemische Reinigung der Wände, eine Sporenschleuse, etc.) werden nicht reichen.

 

 Foto zeigt die Luftschleuse, um Kontakt mit den Schimmelsporen zu vermeiden. 

 

Insbesondere der Altbau ist von den Schäden betroffen, was zur vorübergehenden Verlagerung von drei der insgesamt fünf Kitagruppen in alternative Räumlichkeiten (Pfarrsaal und Götscher Weg) geführt hat. Bisher hat sich eine Familie gemeldet, deren Kind über Husten klagt, der nur während der Betreuungstage in der Kita auftritt und die das untersuchen lassen möchte, beschreibt Kita-Leiterin Annika Wittkopp.

 

Sie und ihr Kollege führten bei einer besorgniserregenden Inspektion durch das Gebäude vor, dass die Schäden nicht auf einen kleinen Wassereinbruch beschränkt sind, sondern sich verteilen.

 

Auch hinten den alten Holzverkleidungen zeigt sich die Feuchtigkeit. Daher wurden sie abgeklebt. 

 

Hinzu kommen Altlasten: An Fensterrahmen steht das Wasser, die Dichtungen zeigen Schimmelbefall, Oberlichter sind zum Teil nicht mehr zu öffnen, ebenso wie einige Fenster/Türen. 

 

Auch auf den alten Fenstern sammelt sich von innen Wasser, die Dichtungen sind mehr als brüchig und belastet. 

 

Auch wenn die Stadt aktiv bei der Ursachenforschung und -eindämmung ist, wie Annika Wittkopp auf Nachfrage unterstreicht. Eine beunruhigende Tatsache bleibt, dass regelmäßige Überprüfungen des Gebäudes durch die Stadt offenbar nicht stattfinden. Lediglich Brandschutz- und Hygieneinspektionen habe es gegeben. Größere Probleme werden erst dann angegangen, wenn sie auftreten. Wie im Fall der knapp 50-jährigen Kita führt das zu einem ständigen Flickenteppich an Reparaturen und Eingriffen und zu der Frage: Betrifft das nur diese Kita?

 

Die Zukunft des DRK Kitagebäudes als Standort bleibt ungewiss. Während die Stadtverwaltung wohl eine Containerlösung plant, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wie die Kitaleitung beschreibt, fehlen konkrete Zeitpläne und eine Einbindung der betroffenen Parteien. Auch die redaktionelle Anfrage seitens anzeiger24.de dazu bleibt seit Tagen unbeantwortet. Unterdessen leiden die Mitarbeitenden, manche von ihnen sind seit Anfang an dabei, unter dem Zustand. Ein erhöhten Krankenstand aufgrund der psychischen Belastung durch die unsichere Situation, ist die Folge. 

 

Die Leitung will auch weiter den Eltern gegenüber transparent berichten, doch ihnen fehlen konkrete Lösungen. Dass diese nicht über Nacht und auch nicht auf die Schnelle durchzuführen sind, ist dem Leitungsduo klar. 

 

Inmitten all dieser Herausforderungen bleibt jedoch der Wunsch, den Kindern weiterhin eine sichere und fördernde Umgebung bieten zu können. „Ein altes Gebäude ist nicht schlimm, wenn man es pflegt“, betont Annika Wittkopp. Doch dafür bedarf es dringend konkreter Maßnahmen und Unterstützung seitens Stadt und Politik, um nicht nur die Zukunft der DRK Kita am Brückentor zu gestalten, sondern auch um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. 

 

Bericht/Fotos: Bettina Lyko

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