Martina Benzing von OMAS GEGEN RECHTS war schnell klar: “Da müssen wir dabei sein“ und das waren sie auch. Bei der Aktion „Rettungskette Menschenrechte“ am zurückliegenden Samstag, die über Grenzen hinweg von der Nordsee bis an das Mittelmeer gehen sollte.
Knapp 300 Organisationen beteiligen sich auf vielen Stationen. Da Langenfeld direkt an der Route liegt, waren die OMAS GEGEN RECHTS schnell im Boot: „Auch wenn die Aktion aus diversen Gründen längst nicht so groß realisiert werden konnte, wie ursprünglich erhofft, ist sie doch zu Recht stolz darauf, in ihrer Stadt Zeichen setzen zu können.“ Auf dem Platz vor der Stadthalle formierten sich Menschen Hand in Hand (bzw. mit entsprechenden Abstandshaltern) und gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute. Kinder und Erwachsene schrieben „Willkommen“ in vielen verschiedenen Sprachen und an Passanten wurden hübsche gebastelte Schiffchen verschenkt, um Bewusstsein für das Thema Seenotrettung zu wecken.
Plakate forderten: „Menschenrechte statt rechte Menschen“ oder „Man lässt niemanden ertrinken. Punkt.“ Einen Infotisch mit Flyern und Broschüren gab es auch. Besonders gut seien die Bierdeckel und Jokerkarten angekommen, die jeweils auf der Vorderseite einen Spruch wie beispielsweise ‚wir können doch nicht alle aufnehmen‘ zeigten, während auf der Rückseite dann Zahlen, Fakten und Argumente dazu zu finden waren, berichten die OMAS GEGEN RECHTS aus Langenfeld.
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Klare Zeichen setzen
Bei einem von der Caritas Mettmann im Vorfeld organisierten digitalen Vortrag zur zivilen Seenotrettung an Europas Grenzen, lieferte ein Arzt „erschreckenden Details über seine Einsätze und seine Erlebnisse auf Rettungsmissionen im Mittelmeer“, die das Team der Rettungskette Langenfeld nochmal zusammengefasst hat:
„Ca. 83 Millionen weltweit sind auf der Flucht. Das sind so viele Menschen, wie Deutschland Einwohner hat. Viele davon versuchen dabei, im Inland zu bleiben, aber das ist nicht immer möglich. Manche müssen teils schweren Herzens ihre Heimat verlassen. Die wichtigste und gefährlichste Fluchtroute ist dabei das Mittelmeer. Seit 2014 sind laut UNHCR 21.500 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken (Stand 1. August 2021). Mehr als 850 sind allein in der ersten Jahreshälfte ertrunken.“ Die Veranstaltungsleiterin Martina Benzing findet: „Das ist unerträglich und nicht mehr hinnehmbar. Die Situation der Flüchtlinge – einschließlich der aktuellen Lage in Afghanistan – wird bewusst von der Politik aus dem Wahlkampf herausgehalten. Es wird immer wieder auf eine europäische Lösung verwiesen, die nicht kommt. Wie viele Menschen wollen wir noch jämmerlich ertrinken lassen während wir an Europas größtem Massengrab, am Strand des Mittelmeeres, unseren Badeurlaub verbringen, segeln, surfen oder tauchen. Wie lange wollen wir noch wegsehen?“
Die OMAS GEGEN RECHTS wollten mit dieser Veranstaltung nach eigenen Angaben „Zeichen setzen für Humanität und ein buntes, weltoffenes Langenfeld. Ein Grundsatz, den sich auch die neue Initiative „Langenfeld l(i)ebt Vielfalt“ auf die Fahne geschrieben hat.“
Übrigens: OMAS GEGEN RECHTS reden nicht nur. Die deutschlandweit aktive Gruppierung unterstützt ein Seenotrettungschiff, die Seniorinnen haben den Kauf einer Rettungsinsel finanziert und sichern auch die Kosten für ein Frauenhaus und eine Wäscherei in einem griechischen Flüchtlingslager.
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