Ist eine Bande unterwegs?
Sind Fahrzeuge selbst in der Tiefgarage nicht mehr sicher? Die Polizei berichtet von gleich drei Motorrad-Diebstählen, die innerhalb von zwei Wochen verübt sein müssen. Das Kuriose: Sie parkten allesamt in derselben Tiefgarage, die von den Straßen Zum Stadtbad und Zum Stadion in Richrath zu erreichen ist.
Die Fälle
In der Zeit vom Freitagabend, 21. Januar, 17 Uhr, bis zum Donnerstagnachmittag, 27. Januar 2022, 13 Uhr, verschwand ein unter einer schwarzen Plane verschlossen geparktes blau-schwarzes Motorrad der Marke Suzuki mit dem amtlichen Kennzeichen ME-S 782.
Der aktuelle Zeitwert der knapp drei Jahre alten 4-Zylinder-Straßenmaschine mit 114 PS wird mit 7.500 Euro angegeben.
Zwischen dem Dienstagnachmittag, 25. Januar, 13 Uhr, und dem Donnerstagnachmittag, 27. Januar 2022, 14.45 Uhr, wurde ein weiteres orange-weißen Motorrad, Marke KTM 390 Duke, mit dem amtlichen Kennzeichen ME-FH 78 gestohlen. Der aktuelle Zeitwert der nur etwas über ein Jahr alten 1-Zylinder 4-Taktmaschine mit 44 PS, die zur Tatzeit eine Laufleistung von nur 2.400 Kilometer auf dem Tachometer hatte, wird mit 4.000 Euro angegeben.
Das dritte Motorrad wurde wohl in der Zeit vom Montagabend, 24. Januar, 22 Uhr, bis zum Dienstagnachmittag, 1. Februar 2022, 16 Uhr, aus der Garage entfernt. Es fehlt jede Spur von dieser dunkelgrauen Yamaha MT-07 mit dem amtlichen Kennzeichen ME-AR 60. Der aktuelle Zeitwert der sechs Jahre alten 2-Zylinder-Maschine mit 73 PS, die blau lackierte Felgen besitzt, wird mit 5.000 Euro angegeben.
Fahndungen erfolglos – Zeugen gesucht
Wie der oder die bislang noch unbekannten Fahrzeugdiebe in die üblicherweise verschlossene Tiefgarage gelangen, die Motoräder starten und wegfahren oder auf andere Art und Weise abtransportieren konnten, ist bisher noch nicht geklärt.
Bisherige Fahndungen führten blieben bislang erfolglos.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6310, jederzeit entgegen.
Sind Garagen auch nicht sicher?
Was ist da los? Ist da eine „Bande“ unterwegs? Hat sich die Zahl der Diebstähle tatsächlich (und nicht nur gefühlt) erhöht?
Was kann man präventiv tun?
Wir hatten bereits im Dezember bei der Kreispolizei nachgefragt.
Polizeihauptkommissarin Diane Dolischewski von der Pressestelle erklärt uns: Es gibt nicht mehr Kfz-Diebstähle als in Vorjahren.
Demnach seien 2018 insgesamt 171 „Komplett-Entwendungen“ (wie es im Behördendeutsch heißt) und eine Aufklärungsquote von 25% verzeichnet.
2019 sind 140 Fälle registriert, bei einer Aufklärungsquote von 34%.
2020 stehen 120 Diebstähle in der Statistik. Aufklärungsquote 28%,
Für 2021 gibt es noch keine Zahlen.
Demnach ist die Zahl der Delikte sogar gesunken.
Besondere Muster seien auch nicht zu erkennen, sagte uns die Polizeisprecherin.
Aber wie kann es den Dieben gelingen, Fahrzeuge aus einer Tiefgarage zu stehlen?
Da seien die Täter wohl „gezielt und bewusst“ eingedrungen, so Diane Dolischewski. Das bedeutet: Das Objekt muss vorher gut ausgekundschaftet worden sein. Manchmal komme es aber auch vor, dass ein Übeltäter ein „interessantes Fahrzeug“ entdeckt und dann die Gelegenheit ausnutze, zum Beispiel wenn ein Rolltor geöffnet ist.
Wie können Eigentümer ihre Fahrzeuge besser schützen?
Polizeihauptkommissarin Dolischewski empfiehlt: Wachsamkeit in der Wohngemeinschaft und Nachbarschaft. „Es sollten alle gegenseitig auf Ihr Hab und Gut achten und sich dabei vernetzen.“
Sensibilität ist gefragt: Wenn beispielsweise eine Tür fälschlicherweise offen steht, sollte jedes Mitglied der Wohngemeinschaft darauf achten und sich ggf. kümmern – und nicht einfach ignorieren.
Oder wenn sich jemand im Umfeld aufhält, der offenbar nicht zugehörig ist: Einfach ansprechen („Suchen Sie jemanden/etwas?“) oder bei Unsicherheit besser die Polizei rufen: „Wir kommen gerne, und der Einsatz kostet auch nichts“, betont PHK Diane Dolischewski. Nichts tun oder weggucken – das könnte hingegen teuer werden.
Ein weiterer Tipp der Polizei: Das Fahrzeug mit einem GPS-Tracker nachrüsten. Sollte es dann tatsächlich gestohlen werden, kann die Polizei es dann aufspüren.
Bericht: Achim Kaemmerer
Symbolfoto: Kreispolizei Mettmann
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