Dennoch gilt es kranke (Wild-)Tiere zu melden. Der Erreger ist hochinfektiös.
Wie uns der Kreis Mettmann auf Anfrage bestätigte, wurde bisher ein Tier von einem ortsansässigen Jäger in Heiligenhaus am 21. April 2021 tot aufgefunden. Das Tier wurde dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper überbracht. Meldungen seitens der Kreisjägerschaft oder der Ordnungsbehörden über weitere Funde toter Hasen gingen nicht ein, bestätigte Fabian Reitzer vom Kreis Mettmann. Die Hasenpest wurde zuletzt 2019 in dieser Region ebenfalls bei einem Tier festgestellt. Auch vor zwei Jahren gab es keine infizierten Menschen, obwohl der Erreger F. tularensis hochinfektiös ist und für den Menschen auch nicht ganz ungefährlich. Auch über die Dunkelziffer erkrankter Tiere lässt sich wohl nicht sagen.
Was Mensch und Tier also beachten sollten?
„Die Übertragung auf den Menschen erfolgt vorwiegend durch den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Organen, zum Beispiel beim Abhäuten, Verarbeiten von Wildfleisch und landwirtschaftlichen Produkten“, so der Kreis. Insofern sollten Jäger dabei Einmalhandschuhe tragen. Eine Infektion könne auch durch Inhalation von erregerhaltigem Staub erfolgen, z.B. beim Ernten, Dreschen von Getreide. Denn wurde dies vorher mit Sekreten und Exkreten infizierter Nagetiere kontaminiert, sei eine Ansteckung möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch komme äußerst selten vor.
Eine Ansteckung und Übertragung von infizierten Tieren (F. tularensis wurde bei über 125 Säugetierarten wie Hasen, Kaninchen, Mäusen, Ratten, Eichhörnchen sowie bei Vögeln, Reptilien, Fischen und insbesondere bei Arthropoden wie Zecken, Läusen, Flöhen und Fliegen nachgewiesen) auf den Menschen kann stattfinden, indem der Erreger über kleinste, unsichtbare Hautveränderungen und über Schleimhäute in den Körper eindringt. Außerdem ist eine Infektion durch Bisse oder Stiche blutsaugender Insekten möglich. Ferner ist die Ansteckung durch den Genuss von infizierten oder kontaminierten Lebensmitteln oder Trinkwasser möglich.
Was es weiter zu wissen gilt, wenn Mensch und Hund in der Natur auf infizierte Tiere treffen, hat der Kreis Mettmann für uns zusammengefasst:
Du willst mehr erfahren über anzeiger24.de?
➤ anzeiger24.de – Was ist das eigentlich…?
Welche Symptome zeigen Hunde und Katzen, bzw. andere Haustiere, vor allem aber Menschen bei Ansteckung?
„Hunde und Katzen erkranken äußerst selten. Hunde zeigen u. a. Appetitlosigkeit, Fieber und Schwellung der Lymphknoten. Übertragungen auf den Menschen sollen selten möglich sein. Menschen sollten möglicherweise auf plötzlich auftretende Krankheitszeichen achten. Die Tularämie beginnt immer mit hohem Fieber, 39°- 40° C, Muskel- und Gliederschmerzen, evtl. Hautgeschwüren und Lymphknotenschwellungen, evtl. Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen und kann in eine Lungenentzündung übergehen. Bitte dann beim Arzt vorstellig werden. Eine Behandlung mit bestimmten Antibiotika ist effizient möglich. (RKI)“
Was soll ich tun, wenn ich einen verendeten Hasen, z.B. beim Waldspaziergang entdecke? Immer das Veterinäramt kontaktieren?
„Keine toten Hasen anfassen. Wenn tote Tiere gesehen werden, Info an den Jäger oder die Ordnungsbehörde geben. Es ist nie gesund, übermäßig viel Staub einzuatmen. Dicke Staubwolken besser meiden.
Stehende Oberflächengewässer sind meist verschmutzt und Brutstätte für Mücken. Niemals den Durst hier stillen. Wenn möglich, ist ein Mückenschutz sicherlich gut.“
Welche Vorsichtsmaßnahmen soll ich beim Spaziergang im Wald, auf Feldern etc. treffen?
Angesichts der Setzzeiten ist das Anleinen des Hundes und ein Verbleiben auf den Wegen zur Zeit sinnvoll, aber auch um Kontakt zu Fallwild zu vermeiden.
Text/Quelle: Bettina Lyko/Kreis Mettmann
Foto: pixabay
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHaan, DeinHilden, DeinLangenfeld oder DeinMonheim.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.