6000 Unterschriften gegen das Aus der Notfallpraxis

SPD Langenfeld will Petition an Kassenärztliche Vereinigung übergeben

Der Protest gegen die Schließung der Notfallpraxis am St.-Martinus-Krankenhaus in Langenfeld-Richrath hat deutlich mehr Menschen mobilisiert als erwartet. Rund 6000 Menschen haben sich innerhalb kurzer Zeit einer Petition angeschlossen, die den Erhalt einer wohnortnahen notdienstlichen Versorgung fordert. Für die SPD Langenfeld ist diese breite Unterstützung ein starkes Signal aus der Bevölkerung.

 

Längere Wege für Patientinnen und Patienten

Auslöser der Kritik ist die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, die Notdienstpraxis im Zuge der zuvor geschlossenen Notaufnahme am St.-Martinus-Krankenhaus aufzugeben. Seitdem müssen Patientinnen und Patienten aus Langenfeld, Monheim und Hilden außerhalb der regulären Sprechzeiten nach Mettmann ausweichen. Für rund 164.000 Menschen im Südkreis Mettmann bedeutet das teils deutlich längere Anfahrtszeiten von bis zu einer halben Stunde – Wartezeiten vor Ort nicht eingerechnet. Zwar besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, eine Notfallpraxis in Leverkusen aufzusuchen. Doch auch dort dürfte das erweiterte Einzugsgebiet zu zusätzlichen Belastungen führen.

 

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Entscheidung mit großem Spielraum

Die Organisation des ärztlichen Notdienstes liegt in der Verantwortung der Kassenärztlichen Vereinigung. Gesetzlich festgelegte Vorgaben zur konkreten Ausgestaltung gibt es dabei nicht. Stattdessen kann die KV im Rahmen ihrer Selbstverwaltung weitgehend selbst bestimmen, wie der Notdienst organisiert und finanziert wird. Genau dieser Gestaltungsspielraum sorgt bei der SPD für Kritik.

 

Forderung nach wohnortnaher Lösung

Die SPD Langenfeld kündigt an, die Petition zeitnah an die Verantwortlichender  KV zu übergeben. Gleichzeitig soll erneut gefordert werden, die Entscheidung zu überdenken und zumindest eine Notfallpraxis im Südkreis Mettmann einzurichten – etwa am Standort der GFO-Klinik in Hilden. Für die Initiatoren der Petition steht dabei weniger die Strukturfrage im Vordergrund als vielmehr die medizinische Versorgung der Menschen in der Region. Die hohe Zahl an Unterstützerinnen und Unterstützern zeigt nach Ansicht der SPD deutlich, dass vielen Bürgerinnen und Bürgern kurze Wege und eine verlässliche Notfallversorgung weiterhin ein zentrales Anliegen sind.

bearb. GT
Quelle: SPD Langenfeld
Foto: anzeiger24.de

 

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